CZ: Binance will Krypto-Lizenz in Deutschland beantragen

18.05.2022 / Zahlungssystem-News

Changpeng Zhao – CEO der Digital-Asset-Börse Binance – gab bekannt, dass das Unternehmen anstrebt, eine Lizenz von den deutschen Regulierungsbehörden zu erhalten und sich in Europas größter Volkswirtschaft niederzulassen. Er ging auch auf den jüngsten Marktrückgang ein und sagte, er habe seine Zyklen und ein potenzieller „Krypto-Winter“ werde nicht ewig dauern.

Nach Frankreich hat Binance jetzt Deutschland im Visier

Anfang dieses Monats erzielte die größte Kryptowährungsplattform – Binance – einen großen Sieg bei ihren Expansionsplänen und sicherte sich die Zustimmung der französischen Finanzaufsicht. Insbesondere wurde die Börse von der obersten Regulierungsbehörde des Landes – der AMF – als Digital Asset Service Provider (DASP) in Frankreich registriert.

CZ behauptete, dass die Hauptpriorität des Handelsplatzes seine Nutzer seien, da sie nun „weiteres Vertrauen in Binance France als vertrauenswürdigen DASP“ haben könnten.

Bei seinem heutigen Auftritt (18. Mai) auf der Finance Forward Conference in Hamburg stellte der Vorstand klar, dass das nächste Expansionsziel des Unternehmens Deutschland ist:

„Deutschland ist ein wichtiger Markt. Wir bauen ein Compliance-Team auf und möchten eine Lizenz beantragen.“

Es ist erwähnenswert, dass Binance im vergangenen Jahr die Bereitstellung von Derivatediensten für Benutzer mit Sitz in Deutschland, Italien und den Niederlanden einstellen musste, aber das Unternehmen scheint jetzt in einer besseren Position zu sein.

CZ gab auch seinen Senf zum jüngsten Preisrückgang der meisten Kryptowährungen und sagte, dass solche Einbrüche Teil der Natur des Marktes sind und mehrfach aufgetreten sind:

„Ein Winter könnte kommen. Aber der Markt hat seine Zyklen, und das haben wir schon mehrfach erlebt.“

Changpeng Zhao, Quelle: Binance

Zu diesem Thema sprach auch der Investor und Internetunternehmer – Jan Beckers – der glaubt, dass die „Boom-Zeiten“ in Zukunft zurückkehren werden:

„Der jüngste Krypto-Crash bedeutet eine Abkühlung für die Geschäftsmodelle von Neo-Brokern. Aber die Boom-Zeiten werden wiederkommen. Trotzdem wäre ich im Moment noch vorsichtig. Wir sehen in den nächsten 12 Monaten eine Markterholung.“

Binance stärkt seine Rechtsabteilung

Wie CryptoPotato Anfang dieser Woche berichtete, möchte die Börse ihr Rechts- und Compliance-Team im Falle möglicher Probleme mit globalen Regulierungsbehörden verstärken. Binance US beabsichtigt, seine Einheit durch die Einstellung eines Arbeitsberaters und einer Rechtsanwaltsfachangestellten zu stärken, während Binance Holdings Ltd. 41 Stellen in seiner Rechtsabteilung offen hat.

Die Plattform wurde im vergangenen Jahr verstärkt von globalen Aufsichtsbehörden hinsichtlich ihres Betriebs kritisiert. Beispielsweise argumentierte die britische FCA, dass Binance ein „erhebliches Risiko“ darstelle und nicht effektiv überwacht werden könne. Kurz darauf warnte die südafrikanische FSCA, dass das Unternehmen nicht über die erforderliche Registrierung verfügt, um Maklerdienste anzubieten oder Anlageempfehlungen im Land abzugeben.

Trotz der verstärkten Kritik ist es Binance gelungen, die Kontroverse beizulegen und sieht sich derzeit keinen Klagen gegenüber.